Schon im Mittelalter wurde die Wilde Karde nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als wertvolles Werkzeug in der Textilverarbeitung genutzt. Mit ihren stacheligen, widerstandsfähigen Blütenköpfen kämmten Handwerker früher Wolle und Leinen – daher stammt auch der Name „Karde“, der vom alten Handwerk des „Kardierens“ abgeleitet ist.
In der Kräuterheilkunde fand die Pflanze ebenfalls früh ihren Platz. Bereits Hildegard von Bingen erwähnte die Karde als Pflanze, die zur Stärkung des Körpers beitragen kann. In alten Kräuterbüchern wurde sie vor allem wegen ihrer kräftigenden und reinigenden Eigenschaften geschätzt.
Vor allem durch die Arbeit von Ethnobotanikern und Kräuterkundigen wie Wolf-Dieter Storl ist das Wissen um die besonderen Eigenschaften der Kardenwurzel wieder ins Bewusstsein gerückt. Sie wird heute in der Erfahrungsheilkunde als kraftvoller pflanzlicher Begleiter geschätzt, um die körpereigenen Kräfte in anspruchsvollen Zeiten zu mobilisieren – insbesondere bei Beschwerden, die im Zusammenhang mit Borreliose auftreten können.